1.Das Spionage-Instrument: Lew Sergejewitsch Termen, später Leon Theremin (1896 - 1993) war ein russischer Physiker und Erfinder. Er hat mit dem nach ihm benannten Theremin 1919/20 das erste Instrument erfunden, das elektronische Töne ohne Berührungen erzeugt, und er gilt als Wegbereiter für später aufkommende Erfindungen wie den Synthesizer oder den Drumcomputer. Er ging 1928 nach New York und nach Misserfolgen kehrte er 1938 nach Russland zurück. Er wird kurz danach 1938 von Stalins Geheimdienstchef Beria verhaftet. Ihm wird angeboten, entweder eine Spionagewanze zu entwickeln, die vom US-amerikanischen Geheimdienst nicht ohne weiteres aufgefunden werden kann, oder er muss in den Gulag zur Zwangsarbeit. Er entwickelt bis 1945 eine Spionagewanze, die von außen nur durch Mikrowellen mit Resonanzenergie versorgt wird und mit der der Raum dabei gleichzeitig abgehört werden konnte. Sie wurde 1946 in das offizielle Bürohaus des US-amerikanischen Botschafters in Moskau eingeschleust, indem eine Kindergruppe russischer Lenin-Pioniere dem US-Botschafter Averell Harriman eine Holznachbildung des Großen Siegels der USA als Geste der Freundschaft mit dem Verbündeten der UdSSR aus dem Zweiten Weltkrieg überreichte, das dort an prominenter Stelle aufgehängt wurde. Eine Wanze ohne interne Stromquelle wurde bis dahin für unmöglich gehalten. Die Wanze wird 1952 entdeckt, aber zwischen 1946 - 1952 konnten alle Gespräche im Haus des amerikanischen Botschafters in Moskau durch den sowjetischen Geheimdienst mitgehört werden. Der Chef des KGB, Lawrenti Beria forderte Theremin anschließend auf, eine neue, nunmehr unauffindbare, Wanze zu entwickeln. Theremin schuf eine Infrarotwanze mit dem Namen „Buran“, den Vorläufer des heutigen Lasermikrofons, die die Schwingungen von Fensterscheiben, die beim Sprechen entstehen, von außen aufzeichnen und dekodieren konnte und die in den folgenden Jahrzehnten intensiv vom KGB eingesetzt wurde. 2. Die Monster-Studie: 1939 soll an einer Gruppe von 22 Waisenkindern, die sich nicht wehren konnten, durch Wendell Johnson eine neue Sprachtherapie gegen das Stottern getestet werden. Die Hälfte der stotternden Kinder erhielt eine positive hypnotische („Placebo“) Logopädie, bei denen die Sprachfertigkeiten gelobt wurden, die andere Hälfte der nichtstotternden Kinder erhielt eine negative hypnotische („Nocebo“) Logopädie, die die Kinder wegen ihrer Sprachstörungen herabsetzte. Wendell wollte damit seine Theorie beweisen, wonach Stottern entsteht , wenn Eltern und Lehrer auf harmlose Sprachfehler eines Kindes reagieren und es dadurch verunsichern. Vier Monate später kämpften fünf der sechs Kinder, die zu Beginn normal geplaudert hatten, mit der Sprache. Auch bei drei der fünf Kinder, die schon vorher gestottert hatten, war es mit dem Sprechen noch weiter bergab gegangen. Einige der bemitleidenswerten Kinder lernten anschließend nie wieder richtig sprechen. Die „Monster-Studie“ hat gezeigt, dass eine traumatische Konditionierung in der Kindheit einen Menschen bis weit in das Erwachsenenalter hinein extrem negativ belastend verfolgen kann. 3. Die Wunderpille: John Bosley Ziegler (ca. 1920-1983) (auch John Ziegler oder Montana Jack) war ein amerikanischer Arzt, der die Nutzung des anabolen Steroids Methandrostenolone (Dianabol, DBOL) an US-amerikanischen Leistungssportlern erstmalig testete. Er verabreichte es 1959 dem Gewichtheber-Champion Bill March als Mannschaftsarzt des US-Gewichtheber-Teams. Ziegler leistete Pionierarbeit bei der sportlichen Nutzung von Doping-Hilfsmitteln für das Muskelwachstum durch US-amerikanische Bodybuilder und Sportler. Ziegler litt an einer Herzerkrankung, die er teilweise auf seine Experimente mit Steroiden zurückführte. Er bedauerte später seine Forschungen und Erfindungen zur Erzeugung von extremer Muskelmasse, da sie in späteren Lebensjahren zu schweren Gesundheitsschäden führen können. Ziegler starb 1983 an Herzversagen.